Revitalisierung der Eggentaler Schlucht

Ein Bericht von Alexa Belutti. Aus e-ma 2010 Eggental Magazine.

Seit 2007 wird ein Großteil der 150 Jahre alten Eggentaler Schlucht umfahren. Das alte Straßenstück soll jetzt zu einem Erlebnisparcour umfunktioniert werden.

Durch die Verlegung der Hauptzufahrt steht die fast vier Kilometer lange Schlucht seit zwei Jahren völlig leer. Die Arbeitsgruppe Eggental, der auch der junge Architekt Klaus Gummerer angehört, hat bereits Vorschläge für eine andere Nutzung der brach liegenden Straße entwickelt. Gedacht wurde an einen Rad- u. Wanderweg.

„Die Schlucht ist eine lebendige Dokumentation Südtiroler Natur-, Kultur- und Baugeschichte. Durch das neue Szenario bietet sich erstmals seit fast 100 Jahren die Möglichkeit, die Schlucht wieder zu Fuß zu erkunden“,

heißt es in Gummerers Diplomarbeit „Steinzeit“. Er stellt darin das Projekt zur Wiederbelebung der Eggentaler Schlucht vor.

In der vermutlich größten Porphyrklamm im Alpenraumhaben sowohl die Natur als auch der Mensch ihre baumeisterlichen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die drei Eggentaler Gemeinden Karneid, Deutschnofen und Welschnofen möchten desshalb die nunmehr brachliegende Straße durch die Schlucht nachhaltig nutzen.  Ursprünglich war die Eingliederung der alten Straßentrasse in ein überörtliches Rad- und Wanderwegenetz geplant gewesen, das heuer zum 150-jährigen Bestehen der Straße übergeben werden sollte.

Der Radweg ist aufgrund des jüngsten Steinschlags vermutlich gestorben. Die wilde Porphyrschlucht hingegen könnte zu einem riesigen Museum mit einem umfangreichen Angebot zur kulturellen Weiterbildung im Selbststudium werden. Auf der 3,4 km langen und etwa sieben Meter breiten Straße der Eggentaler Schlucht zwischen Kardaun und dem „Tschunggen Bödele“ (Tunnelportal Tschungg) sollen verschiedene Themenorte entstehen.
„Beim Durchwandern bieten bestimmte Stationen, wo die Schlucht am eindrucksvollsten ist, Orte zumVerweiln, Informieren und Genießen“, schreibt Gummerer.

Die Hangsicherungsabeiten haben in iher Komplexität und Originalität inzwischen musealen Charakter. An bestimmten Stellen könnte laut Projekt mit kleinen gestelterischen Eingriffen verstärkt auf verschiedene alte Bauabschnitte hingewiesen und so die Geschichte der Straße lebendig dokumentiert werden. Die historischen Gebäude: Burg Karneid, Bischofsmühle, E-Werk Kardaun und der dazugehörige Stausee mit der alten Staudammschleuse, könnten künftig als Mini-Museen ebenfalls in das „Erlebniskonzept Schlucht“ mit eingebunden werden. Außerdem sieht die Studie die Aufwertung von Sichtbeziehungen vor. (Blick auf die Burg Karneid, Aussichtsplattform beim Wasserfall) .

Zu den Highlights der Eggentaler Schlucht zählt ein Steinbruch, der noch in Betrieb ist. Hier kann die Gechichte des Porphyrabbaus “ live“ abgelesen werdenj. Ein weiterer größerer Steinbruch steht inzwischen leer und bieter Raum für kulturelle Veranstaltungen. Das nächste Hihghlight ist der Wasserfall mit dem Steintunnel, wo früher eine Holztreppe ins Bachbett führte. Eine weitere  Station das Parcours „Eggentaler Schlucht“ wäre der Wasserstollen, der das Kraftwerk Kardaun versorgt. Die Arbeitsgruppe hat vorgeschlagen, den 3,8 km langen Feiwasserstellen künftig teilweise öffentlich zugänglich zu machen. Die steinerne Staumauer mit der Dammschleuse am Eggentaler Bach gilt ebenfalls als Technik- und Architekturjuwel, auf das die Besucher aufmerksam gemacht werden sollen.

von Alexa Belutti                               die Gassermüllers